zurück

Berichte über interessante Baustellen

(kleine Anmerkung von meiner Seite: Dies ist eine Baustelle wie ich es eigentlich gewohnt bin zu arbeiten und ich hoffe, so etwas auch mal wieder mitmachen zu dürfen)

Quellenverweis: Besten Dank für das zur Verfügung stellen der Daten und Bilder an Valentin Zumsteg, Neue Fricktaler Zeitung

Bau des neuen Maschinenhauses beim Wasserkraftwerk Rheinfelden

Eine Baustelle unter dem Wasserspiegel

Die Bauarbeiten kommen gut voran. Ab 2010 soll im neuen Maschinenhaus Strom produziert werden können.

Dienstag, 18. September 
Valentin Zumsteg

Anfang 2008 sollen die Aushubarbeiten für das neue Wasserkraftwerk in Rheinfelden abgeschlossen sein. Derzeit finden grosse Erdbewegungen statt. Für Interessierte ist ein Aussichtspunkt eingerichtet worden.

Rheinfelden. Die Dimensionen der Baustelle für das neue Rheinfelder Wasserkraftwerk sind gewaltig: Auf einer Fläche von rund 60 000 Quadratmetern wird der Aushub für das Maschinenhaus vorgenommen. Die Baumaschinen stehen derzeit etwa elf Meter unter dem Wasserspiegel des Rheins, in ein paar Monaten wird die Baugrube nochmals zirka 20 Meter tiefer sein. Die Zement-Injektionen, die für die Abdichtung nötig sind, reichen 45 Meter in den Untergrund. Bereits 150 000 Kubikmeter Fels konnten bislang wegtransportiert werden, insgesamt werden es rund 450 000 Kubikmeter sein – allein für das Maschinenhaus. 

100 000 Kubikmeter Beton
Für das ganze Kraftwerk mit Stauwehr und Austiefungen des Rheins werden 1,3 Millionen Kubikmeter festes Material bewegt. «An manchen Tagen können wir bis zu 4000 Kubikmeter aus der Baugrube rausnehmen», erklärt Projektleiter Helmut Reif. Um den Muschelkalkfels, der hier den Untergrund bildet, zu lockern, werden jeweils vier Meter tiefe Löcher für die Sprengungen gebohrt. 90 Tonnen wiegen die beladenen Laster, so genannte Dumper, die das Aushubmaterial anschliessend hinauf ins Zwischenlager «Chleigrütt» auf der Schweizer Seite des Rheins führen. Diese Trucks sind für normale Strassen nicht zugelassen, sie können bis zu 22 Kubikmeter Material fassen.


«Es läuft alles planmässig. Bis zu Beginn des nächsten Jahres wird der Aushub noch dauern. Anschliessend beginnen die Betonarbeiten», schildert Helmut Reif. Auch dazu gibt es eindrückliche Zahlen: Für das Maschinenhaus werden 100 000 Kubikmeter Beton benötigt, für das bereits fertiggestellte neue Stauwehr waren es 55 000 Kubikmeter. Der grosse Teil des Betons kann vor Ort aus dem Kiesaushub hergestellt werden. Dadurch braucht es deutlich weniger Lastwagen-Fahrten. Im Mai 2008 sollen die ersten grossen Stahlteile für die Turbinen geliefert werden.

Grosses Interesse für neues Wasserkraftwerk
Aussichtspunkt mit Informationstafeln


Bereits Ende dieses Jahres wird mit der Austiefung des Rheins auf einer Breite von 100 Metern vom Eisensteg bis hinab zum «Höllhaken» begonnen. Ein Damm wurde zu diesem Zweck bereits bis zum Steg verlängert. Eine Baubrücke wird anschliessend bis zur Mitte des Flusses reichen, wo ein weiterer Damm aufgeschüttet wird. 


Grundwasser wird kontrolliert


Die Arbeiten für die Austiefung laufen bis 2011, wie Projektleiter Helmut Reif ausführt. Ein Teil des Materials wird benötigt, um den heutigen Oberwasserkanal, der das alte Maschinenhaus mit Wasser versorgt, zuzuschütten. Dort entsteht ein Umgehungsgewässer für Fische. Der Abbruch des alten Stauwehrs musste wegen des Hochwassers unterbrochen werden. Diese Woche soll es aber weitergehen.
Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten für das neue Rheinfelder Wasserkraftwerk wird das Grundwasser genau im Auge behalten. Rund um die Baustelle sind 17 Messstellen eingerichtet, die alle zehn Minuten das Niveau, die Temperatur und die Leitfähigkeit des Grundwassers registrieren und die Daten direkt an die Bauleitung funken. «Seit 15 Jahren bestehen diese Messstellen, denn wir wollen wissen, wie der Zustand des Grundwasser vor, während und nach den Bauarbeiten ist», erläutert Reif. Das neue Rheinfelder Wasserkraftwerk ist eine Jahrhundert-Baustelle. Entsprechend gross ist das Interesse der Bevölkerung. Täglich beobachten Dutzende von Leuten den Baufortschritt. «Wir wollen die Bevölkerung einbeziehen. Deswegen haben wir einen Aussichtspunkt eingerichtet und dort Informationstafeln aufgestellt», sagt Projektleiter Reif. Die Plattform befindet sich oberhalb der Baustelle, von dort kann man die Arbeiten sehr gut verfolgen.


Wenn es weiter gemäss Zeitplan läuft, dann kann die erste von insgesamt vier grossen Rohrturbinen ab April 2010 Strom produzieren. Das neue Stauwehr, das bereits fertiggestellt ist, wird den Rhein 1,4 Meter höher stauen als die alte Anlage. Da auch das Unterwasser hinter dem Maschinenhaus durch Ausbaggern vertieft wird, steigt das Nettogefälle auf 6,1 bis 9,2 Meter (bisher: 4,2 bis 6 Meter). Die Energiedienst AG investiert rund 600 Millionen Franken in den Bau des neuen Wasserkraftwerks. (vzu)

Bild 1 Grossbaustelle Rheinfelden
Blick in die Baugrube
Bild2 Grossbaustelle Rheinfelden im Fordergrund ein Hitachi 350 LC beim Beladen eines Volvo Knickgelenk Muldenkipper
Liebherr 984 Ein Liebherr 984 Litronic ganz neu beim Zusammenbau
Baustellenabfahrt Ein reges Treiben und es dauert noch eine kleine weile bis die ersten Kräne gestellt werden (was wir hier selbstverständlich dann auch zeigen werden)
   

zurück